Alexander von Boremsky Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Löderburg
Als im Jahre 1871 das Salzbergwerk Neu Staßfurt gegründet wurde, benötigte man Arbeitskräfte, die aus allen Teilen Deutschlands kamen. Zu diesen angeworbenen Arbeitskräften gehörte der Gründer der Feuerwehr Alexander von Boremsky.
Er arbeitete als Beamter auf dem Salzbergwerk Neu Staßfurt. Alexander von Boremsky wurde am 23. 08. 1856 in Ziegenhals (Schlesien) als Sohn des Magisters und Bürgermeisters Robert von Boremsky und dessen Ehefrau Selma von Boremsky, geborene von Pritzwitz geboren. Alexander von Boremsky war verheiratet mit Anna von Boremsky geb. Bernhard, die leider schon vor ihm gestorben ist. Alexander von Boremsky war in Ziegenhals von 1875 bis 1879 schon als 19-jähriger ein verpflichteter Wehrmann. Der Vater ist in Ziegenhals verstorben und seine Mutter in Breslau.
Im Jahre 1884 begann die Landesfeuersozietät in Löderburg mit der Anregung zur Gründung einer Feuerwehr. Im Februar 1885 hatte der in Löderburg ansässige Lehrer Karl Koch von der Feuersozietät, deren Mitglied er war, den Auftrag erhalten, eine Versammlung einzuberufen, um Bürger für eine freiwillige Feuerwehr zu werben. Es wurden alle verpflichteten Bürger eingeladen, aber es kam keiner von denen, die verpflichtet waren. Aber 14 interessierte Bürger waren doch gekommen. Diese 14 Bürger gründeten dann am 01. 04.1885 die FREIWILLIGE FEUERWEHR LÖDERBURG.
Diese 14 Kameraden haben dann Alexander von Boremsky als ihren Kommandanten gewählt, denn er brachte schon Feuerwehrerfahrung mit. Leider musste er das Amt 1898 aus Gesundheitsgründen abgeben und starb ein Jahr später am 04. August im blühenden Alter von 43 Jahren in seiner Wohnung in der Bergmannstrasse.
Gedenkstein Alexander von Boremsky rechts neben der Einfahrt zum Gerätehaus
Aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Löderburg
Das es in Löderburg eine Feuerwehr gibt, haben wir in erster Linie einem Mann zu verdanken: Alexander von Boremsky, der am 01.04.1885 mit noch dreizehn Bürgern die Feuerwehr gründete. Die vielen Brände, die es damals in Deutschland gab, haben oftmals ganze Dörfer oder Stadteile vernichtet. Man hat sich darüber Gedanken gemacht, wie man eine Feuerbrunst verhindern und bekämpfen kann. Brandordnungen wurden verfasst, in denen beschrieben wurde, was bei einem Feuer gemacht werden muss. Ebenso wurden Bürger verpflichtet, für 2 Jahre in der Gemeinde bei Feuer Löschaufgaben zu übernehmen. Diese Bürger wurden mit einem Dienstkittel ausgestattet, der eine Nummer hatte. Mit dieser Nummer waren die Bürger für die Gemeinde registriert.
Eine Handspritze hatte die Gemeinde schon vor der Gründung der Wehr angeschafft, die in einem Geräteschuppen auf dem Gemeindeplatz untergestellt war. Der Dorfschmied Christel Ziegler war für die ständige Funktionstüchtigkeit der Spritze verantwortlich. Seine Schmiede befand sich neben dem Gasthaus Ruda. Jeder Bürger musste einen Ledereimer, Decken oder Säcke und eine Feuerpatsche aus Reisig im Haus haben. Außerdem mussten sie beim Ertönen der Feuerglocke oder des Feuerhorns mit ihren Eimern zur Brandstelle laufen, um die Spritze mit Wasser zu füllen.
In einem Brandbericht vom Amtmann (Bürgermeister) Schröder aus dem Jahre 1726 wird berichtet, dass auf dem Thie ein großer Teil der Häuser den Flammen zum Opfer fiel. In Löderburg gab es damals noch keine Spritze. In Staßfurt hatte man schon eine angeschafft, aber sie konnte nicht mehr rechtzeitig nach Löderburg gebracht werden.
Die Feuersozietät (Versicherung), die sich gegründet hatte, drängte auf Gründung von Freiwilligen Feuerwehren, da ihre Auszahlungen von Brandschäden in die Millionen ging. In Löderburg hatte der Lehrer Karl Koch von der Feuersozietät 1884 den Auftrag, die verpflichteten Bürger zu werben, um eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Es war keiner der Verpflichteten bereit eine Feuerwehr zu gründen. Lag es an den 2 Groschen, die sie für jeden Einsatz bekamen? Durch den aufstrebenden Kalibergbau, der Arbeitskräfte benötigte, kam Alexander von Boremsky aus Ziegenhals (Schlesien) nach Löderburg. Er war in seinem Heimatort zwei Jahre lang ein Verpflichteter gewesen und brachte Feuerwehrerfahrung mit. Er wurde auch nach der Gründung als Kommandant gewählt.
Neben der Gemeinde bezog man ein Gebäude, was zum Spritzenhaus ausgebaut wurde und bis 1960 das Domizil der Feuerwehr war. Das erste Feuer musste die junge Wehr in Rothenförde in der Mühle löschen. Eine erste große Anschaffung war 1889 eine große Handspritze. Im Laufe der Zeit wurden die damals noch notwendigen Gerätschaften und Schläuche angeschafft. 1927 kaufte man eine 12m fahrbare Leiter und 1935 eine TS4 (Tragkraftspritze 400 Liter). 1935 konnte die Wehr ihr 50 - jähriges Gründungsfest feiern. Sie war in dieser Zeit zu einer der stärksten Wehren im Landkreis Calbe gewachsen.
In den beiden Weltkriegen, die viel Leid brachten, sind aus der Löderburger Wehr im ersten W.K. 9 Kameraden und im zweiten W.K .10 Kameraden gefallen. Aus den Versammlungsprotokollen ist zu entnehmen, dass kurz vor dem Kriegsende des zweiten W.K. die Kameraden fehlten, und die H.J. den Personalbestand aufbessern sollte. Diese Verknüpfung hat in Löderburg nicht geklappt. Nach dem Krieg war von der stolzen Wehr nicht viel Gerätschaften übrig geblieben. Schläuche fehlten. Lediglich eine TS4, die 12m Leiter, ein defekter Mannschaftswagen und ein leerer Schlauchwagen waren noch vorhanden.
1946 haben sich ein paar alte Kameraden zusammen gefunden und eine neue Wehrleitung gewählt. Richard Scherzberg wurde der Wehrleiter. Das vorhandene Fahrzeug - ein Renault - war defekt und wurde 1956 ausgemustert. Damit war die Wehr wieder auf einen Vorspann angewiesen, den Georg Prescher übernahm. 1957 bekam die Wehr einen TSA/8 aus der sich neu entwickelten DDR-Industrie. Die Fahrzeuge hießen nicht Magirus und Daimler, sondern Granit, Robur und W 50. Sie wurden nach TGL und nicht nach DIN gebaut. Durch die Teilung Deutschlands haben sich die Feuerwehren in Deutschland und das Löschwesen unterschiedlich entwickelt.
Die Struktur der Wehr war erhalten geblieben, aber sie hatte eine stark polizeilich Strenge. Dies störte die kameradschaftliche Gleichgesinntheit und die vereinsmäßige freie Entfaltung. Die Kontrolle durch Partei und Staat war allgegenwärtig. Aber der Grundgedanke, selbstlos zu jeder Zeit Hilfe zu leisten, hat sich nicht verändert. 1960 bekam die Wehr einen anderen Stützpunkt. Auf dem Pachthof. Das Gebäude bot mehr Platz, aber lag sehr versteckt, was für eine Feuerwehr nicht gut ist. Gemessen an anderen Gerätehäusern im Kreis, hatte unsere Wehr zu DDR-Zeiten dort gute Bedingungen. H.- und D.- Toiletten, Duschen, Clubraum und ein separater Umkleideraum. Aber die Anfahrt war die schlechteste im Landkreis. Nach der Wiedervereinigung beschloss der Gemeinderat, diese Bedingungen zu verändern. Als erstes wurde ein gebrauchtes LF 16 gekauft. Für den Um- und Ausbau fehlte das Geld.
In der zweiten Legislaturperiode entschied sich der Gemeinderat zum Neubau eines Gerätehauses. Am 27.Juni 1997 konnte das neue Gerätehaus feierlich eingeweiht werden. Es dauerte nicht lange, da erkannten der Gemeinderat und der Bürgermeister, dass mit dem Fahrzeugbestand die Sicherheit der Gemeinde nicht mehr gewährleistet ist. Im Jahr 2001 konnte das erste neue Löschfahrzeug ein LF 8/6 IVECO der Feuerwehr Löderburg feierlich übergeben werden. Heute sind die Kameraden und der Gemeinderat stolz auf die richtige Entscheidung, für die Sicherheit der Bürger große Summen investiert zu haben. Denn eine gut ausgerüstete und geschulte Feuerwehr ist das beste Ruhekissen einer Gemeinde. Seit dem 01. März 2003 ist Löderburg ein Teil von Staßfurt (Eingemeindung).
Hbm Manfred Lehrmann
o.R. v.l. Richard Michaelis, Otto Lange, Karl Erbst, Richard Grüneberg, Willi Tangermann, Paul Cerekwicki, Friedrich Schulz, Albert Kieso, Herbert Franz, Helmut Döring.
2.R. vl. Paul Tangermann, Wilhelm Kleine, Gustav Sachtleben, Reinhold Wolter, Gustav Könnike, Paul Wiemann, Willi Franke, Albert Mittelstedt, Sohn Otto Heuer, Sohn Franz Leinau.
3.R. vl Max Fischer, Alex Müller, Paul Nagelschmidt, Gustav Ulrich, Reinhold Walter, Richard Ulrich, Alfred Vogtländer, Otto Kaufmann, Reinhold Rieke, Richard Scherzberg, Josef Twadeogowsky, Hermann Glockmann.
4.R. v.l. Fritz Graupner, Albert Graupner, Friedrich Modemann, Bruder Karl Heuer, Fritz Heyer, Sohn Otto Leinau, Wilhelm Otto, Vater Franz Leinau, Otto Henning, Vater Gustav Heuer.
u. v.l. Rudolf Franke, Oskar Kurz, Walter Müller, Franz Lisefski.
Fahrzeug: LF 15 mit 1600l Kapselschieber-Vorbaupumpe HersteFahrzeug:ller: Adam Opel AG Brandenburg/Havel Typ: 3.6-42-30 Baujahr: 1938 Motor: 6- Zylinder Ottomotor Wassergekühlt Hubraum: 3626 cm³ Leistung: 55 kW / 75 PS Gesamtgewicht: 5700 kg Höhstgeschwindigkeit: 60 km/hLänge: 8050 mm Breite: 2250 mm Höhe: 2650 mm Dieses Fahrzeug wurde vom Kohlentagebau Nachterstedt 1964 gebraucht gekauft und bis 1973 in der Feuerwehr Löderburg eingesetzt. Die wirkungsvolle Kapselschieber- Vorbaupumpe konnte Wasser aus 9 m Tiefe ohne Probleme ansaugen. Das Fahrzeug musste damals auf Weisung vom Rat des Kreises verschrottet werden, um ein anderes Gebrauchtes zu bekommen. |
Fahrzeug: LF-LKW-TS 8-STA Hersteller: VEB Lastwagen & Motorenweke Zittau / Aufbau von VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz Typ: Garant K 30 Baujahr: 1960 Motor: 4-Zylinder 4-Takt- Ottomotor luftgekühlt Hubraum: 3000cm³ Leistung: 44 kW / 60 PS Gesamtgewicht: 4380 kg Höhstgeschwindigkeit: 80 km/h Länge: 6100 mm Breite: 2650 mm Höhe: 2120 mm 1973 hat die Freiwillige Feuerwehr Löderburg diesen Garant von der Freiwilligen Feuerwehr Güsten gebraucht erhalten. Ausgestattet zu dieser Zeit mit einer TS-8, Steckleiterteile, Benzin-Stromerzeuger, Sauglängen,Arbeitsscheinwerfer und Druckluftatmer. Der dazugehörige Schlauchtransportanhänger mit ca. 600m Schlauchmaterial ist auf dem Bild leider nicht zu sehen. |
Fahrzeug: LF-8 TS-8 Hersteller: VEB Roburwerke Zittau / Aufbau von Feuerlöschgerätewerk Görlitz Typ: Robur 1800 A (Allrad) Baujahr: 1965 Motor: 4-Zylinder 4-Takt Ottomotor luftgekühlt Hubraum: 3345 cm³ Leistung: 51 kW / 70 PS Gesamtgewicht: 5250 kg Hohstgeschwindigkeit: 80 km/hLänge: 5755 mm Breite: 2365 mm Höhe: 2770 mm 1987 hat die Freiwillige Feuerwehr Löderburg diesen Robur 1800 von der Freiwillige Feuerwehr Hecklingen erhalten. |
Fahrzeug: LF-TS 8 Hersteller: VEB Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau / Aufbau Feuerlöschgerätewerk Görlitz Typ: H3A Baujahr: 1956 Motor: 4-Zylinder Diesel wassergekühlt Hubraum: 6024 cm³ Leistung: 59 kW / 80 PS Gesamtgewicht: 7270 kg Hohstgeschwindigkeit: 60 km/h Länge: 7070 mm Breite: 2270 mm Höhe: 2780 mm Dieser H3A eingesetzt als Grubenrettungsfahrzeug kommt ursprünglich aus Sondershausen. In den 80er Jahren wurde das Fahrzeug ins Kaliwerk Neu-Staßfurt geholt, zu einem Löschfahrzeug umgebaut und in der Bertriebsfeuerwehr eingesetzt. Nach Auflösung des Betriebes ging das Fahrzeug an die Freiwillige Feuerwehr Löderburg. Lange Zeit stand das Fahrzeug stillgelegt in einer Scheune und wartet jetzt in der alten Feuerwache Staßfurt auf seine Restaurierung. Nach aktueller Recherche gibt es nur noch zwei von diesen Grubenrettungsfahrzeuge auf H3A. |
Fahrzeug: LF-8 TS-8-STA Hersteller: VEB Roburwerke Zittau / Aufbau von Feuerlöschgerätewerk Görlitz Typ: Robur 2002 A (Allrad) Baujahr: 1985 Motor: 4-Zylinder 4-Takt Ottomotor luftgekühlt Hubraum: 3345 cm³ Leistung: 55 kW / 75 PS Gesamtgewicht: 5500 kg Hohstgeschwindigkeit: 85 km/hLänge: 5750 mm (mit STA 8950 mm) Breite: 2370 mm Höhe: 2840 mm Von 1992 bis 2001 verrichtete dieser Robur gute Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr Löderburg. Er stammte aus der Betriebswehr des Kaliwerkes Neu-Staßfurt. |
Fahrzeug: MTW Hersteller: VEB Roburwerke Zittau / Aufbau von Feuerlöschgerätewerk Görlitz Typ: Robur 2002 A (Allrad) Baujahr: 1987 Motor: 4-Zylinder 4-Takt Ottomotor luftgekühlt Hubraum: 3345 cm³ Leistung: 55 kW / 75 PS Gesamtgewicht: 5500 kg Hohstgeschwindigkeit: 85 km/hLänge: 5750 mm Breite: 2370 mm Höhe: 2840 mm Dieser Robur, stammte von der damaligen Nationalen Volksarmee und wurde nach der Wende zum MTW umgebaut. Im Jahre 2005 wurde er dann endgültig ausgemustert. |
Fahrzeug: LF 16 Hersteller: Rosenbauer Typ: Mercedes-Benz 1017 Baujahr: 1979 Motor: 6-Zylinder Diesel wassergekühlt Hubraum: 5675 cm³ Leistung: 127 kW / 170 PS Gesamtgewicht: 10000 kg Hohstgeschwindigkeit: 90 km/hLänge: ca. 8000 mm Breite: ca. 2400 mm Höhe: ca. 3200 mm Dieses Fahrzeug wurde 1992 von einer Holländischen Feuerwehr gebraucht gekauft. 1992 war das Löschfahrzeug 15 Jahre alt und hatte ca. 15000 km gelaufen und leistete bis 2004 noch treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr Löderburg. Ein 2000 Liter Wassertank, eine fest eingebaute Heckpumpe mit 1500 l/min und die 40 bar Hochdruckanlage waren 1992 das modernste im Landkreis Staßfurt. |
Diese 12 Meter Leiter mit Holzrädern gehörte 1926 schon zur modernen Ausrüstung in der Feuerwehr Löderburg. Sie funktionierte auf dem selben Prinzip wie eine heutige Schiebleiter. |
Ein kleiner Schlauchwagen der 1927 angeschaft wurde. Ausgestattet mit Schlauchmaterial, Standrohr und Holzräder konnte der Schlauchwagen mit drei Einsatzkräften zur Einsatzstelle bewegt werden. |
Eine TS-4 der Firma Koebe aus Luckenwalde konnte die Freiwillige Feuerwehr Löderburg 1938 ihr Eigen nennen. Die Kapselschieberpumpe wurde von einem DKW-Motor angetrieben und schaffte 400 liter pro Minute bei 6 bar Druck. Der Motor war ein wassergekühlter 2-Zylinder 2Takt-Ottomotor mit einem Hubraum von 584 cm³ und leistete 14,7 PS bei 3000 U/min. Hier auf dem Bild zu sehen der dazugehörige TSA auf Vollgummireifen, mit Sauglängen und Schlauchmaterial. |